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Vor dem Integrieren hatte ich Respekt

9. Mai 2008

Wenn Sie an Ihre "echte" Abiturprüfung denken, was war beide Male gleich, was war dieses Mal anders?

Michael Greiner:
Das Abi damals war für mich eine aufwühlende Zeit. In Mathe waren wir regelrecht gedrillt, und ich habe darauf gebrannt, mein Können unter Beweis zu stellen. Und so ein bisschen Abiturfeeling kam auch dieses Mal auf. Sich zur Ruhe zwingen. Erst mal alle Aufgaben durchlesen, damit man weiß, wie groß der Berg ist. Erste Aufgabe: Analysis. Das hat mir immer Spaß gemacht, kann ich auch beruflich gebrauchen, um mir das Leben leichter zu machen. Vor dem Integrieren hatte ich Respekt. Das ist zwar auch manchmal nützlich, aber da fehlt mir die Routine. Zweite Aufgabe: Wahrscheinlichkeitsrechnung. - Habe ich seit dem Abi nie wieder gebraucht, ist aber etwas Spielerisches. Dritte Aufgabe: Oh je, analytische Geometrie: Ich erinnere mich, da kann man mit eleganten Kniffen die tollsten Sachen machen, aber wie gingen die bloß?

Bruno Zott:
Soll ich ganz ehrlich sein? Das Beste war, dass ich dieses Mal nicht durchfallen konnte. Das heißt aber nicht, dass ich das Ganze nicht Ernst genommen hätte. Im Gegenteil, ich habe letzte Woche sogar vom Mathe-Abi geträumt (war nicht so angenehm). Wenn ich mich schon auf so eine erneute Abitur-Prüfung einlasse, will es auch gut machen. Übrigens hatte ich damals wie heute am Anfang Bammel. Man blickt auf die Aufgaben und denkt, oh Gott, du brauchst gar nicht anzufangen. Aber wie im Leben kämpfst du dich an den "Gegner" ran und bewahrst kühlen Kopf. Das fällt mit ein bisschen Lebenserfahrung natürlich leichter. Und schließlich findet man immer etwas, das man gut kann, und alles sieht zum Schluss doch ganz passabel aus.

Welche Frage gefiel Ihnen besonders?

Zott: Mir hat die Kurvendiskussion am besten gefallen, das kann man schön
abarbeiten, eins nach dem anderen. Und, was man selber einigermaßen
beherrscht, das gefällt einem dann auch, das ist wohl ganz menschlich. Und
Kurvendiskussion lag mir eben früher schon.

Greiner: Naja, die Analysis ging in der Tat flüssig von der Hand. Bei der
Wahrscheinlichkeitsrechnung habe ich ein paar Mal passen müssen. Das Thema
fand ich nicht schlecht: Wann lohnt die Flatrate? Was wollen die Callcenter
mit ihrer nervigen Fragerei? Dafür war die Analytische Geometrie grauenhaft.
Da gibt es beliebig viele Möglichkeiten sich zu vertun, ohne es zu merken.
Macht man echt nur, wenn man muss. In einer Prüfung zum Beispiel.

Wie viel haben die Prüfungsfragen mit Ihrem beruflichen Alltag zu tun?

Zott: Sehr wenig. Selbstverständlich muss man als Wirtschaftsprüfer mathematische Kenntnisse besitzen, sonst könnte man das Berufsexamen wohl kaum bestehen. Dies gilt auch für die Erlangung eines wirtschaftwissenschaftlichen Diploms, das in der Regel den Zugang zum Berufsbild Wirtschaftsprüfer erst ermöglicht. Aber in der täglichen Praxis ist man nur bei der Prüfung und Beurteilung von Mathematik-basierten Fragestellungen auf derartiges Spezialwissen angewiesen. Und diese Punkte werden meistens von Versicherungsmathematikern erledigt.

Greiner: Analysis ist in meinem Beruf schon praktisch. Wenn man irgendwas optimieren will zum Beispiel: Wie schnell muss ich fliegen, um mit meinem Segelflugzeug am weitesten zu kommen. Wie kann ich den Wasserballasttank am größten machen oder die Widerstandsfläche am kleinsten? Das Trägheitsmoment
eines wilden Querschnitts aufintegrieren, oder die Krümmungen einer umströmten Oberfläche ausrechnen, weil der Luftdruck etwa proportional zur Krümmung ist. Da freue ich mich jedes Mal über die Möglichkeiten der Mathematik. Analytische Geometrie kann auch praktisch sein. Die Komponenten der Steuerung im Flügel habe ich einmal mit den Mitteln der Vektorgeometrie in einem Tabellenprogramm nachgestellt. Erst dadurch konnte man dann die ganzen Nichtlinearitäten mitberücksichtigen, also sich drehende Hebel und so.

Wie viel Fachwissen einerseits, wie viele so genannte Basiskompetenzen andererseits wurde(n) abgefragt?

Zott: Hier würde ich schon den Schwerpunkt auf das Fachwissen legen. Wenn Sie Basiskompetenzen allerdings auch dahingehend interpretieren, dass man zum Beispiel ruhig bleibt, sich nicht verrückt machen lässt, mit einer gewissen Systematik an die Aufgabenstellungen herangeht, planvoll seine Gedanken entwickelt, Verbindungen sucht, dann kommen schon "Basiskompetenzen" zum Zug.

Was ist Ihnen Ihr Abi wert?


Greiner:
Das Abiturzeugnis war für mich das erste Mal, dass ich mir etwas Bedeutendes errungen hatte. Aber es verliert schlagartig an Wichtigkeit, wenn man an der Uni ist. Dann hat man neue Ziele.

Zott: Schwierige Frage. Wenn man sich vom Gedanken des Humanismus leiten lässt, der ja unter anderem auf dem Vermögen des Menschen sich zu bilden und sich zu entwickeln aufbaut, dann kann ein Grundstock an Bildung sicher nicht schaden. Wer ein Abitur ablegt, hat auf keinen Fall einen schweren Fehler begangen.

Interview: Christa Burkhardt

Bruno Zott

Bruno Zott (Abiturjahrgang 1983) absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann und war drei Jahre bei der Bayerischen Rückversicherung AG, München tätig. Von 1990 bis 1996 studierte Bruno Zott Volkswirtschaftslehre an der Universität Regensburg. Seit November 1998 ist Bruno Zott bei KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Nürnberg, als Prüfer von Banken und Versicherungsunternehmen tätig. Unter anderem prüft Bruno Zott die HUK Coburg.

Michael Greiner

Michael Greiner (Abiturjahrgang 1993) studierte Luft- und Raumfahrttechnik
in Stuttgart. Seit Anfang 2000 konstruiert er Segelflugzeuge für die Firma
Alexander Schleicher in Poppenhausen. Sein Taschenrechner ist ihm dabei sein
wichtigstes Handwerkszeug.


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