07.03.2007
WEIDHAUSEN - Werner Platsch (55) ist seit 1990 Bürgermeister in Weidhausen. Der gelernte Industriekaufmann und Diplom-Verwaltungswirt (FH) ist seit über 20 Jahren für die SPD kommunalpolitisch aktiv. Er möchte sich von seiner Partei für die Kommunalwahl nominieren lassen.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Weidhausen bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Die Dorfbachüberdeckung hat bereits begonnen und der Dorfplatz soll neu gestaltet werden. Er wird das neue Zentrum von Weidhausen. Künftig soll die Kirchweih dort stattfinden. Wenn alles gut läuft, könnte sogar schon der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr auf dem neuen Platz stattfinden. Dann wollen wir den Kanal in der Schlossstraße fertigstellen. Es fehlen noch die Hausanschlüsse.
Ein langfristiges Thema ist dann natürlich noch die Hochwasserfreilegung im Osten von Weidhausen. Die Planung und Realisierung hängt mit der Umgehungsstraße zusammen. Wenn es dort losgeht, müssen wir auch in den Startlöchern stehen. Nicht mehr lange warten dürfen wir mit unserem ehemaligen Rathaus in Neuensorg. Das gehört dringend verputzt und gestrichen - zur Zeit ist es der einzige ?böse Finger? im Ort. In Trübenbach möchte die Dorfgemeinschaft die Festhalle mit einem Anbau vergrößern. Wir wollen sehen, wie wir uns beteiligen können. Vielleicht mit Holz aus dem Gemeindewald oder gemeindlichen Baufahrzeugen.
Der Gemeinderat muss außerdem in den nächsten Monaten entscheiden, ob wir uns für das Pilotprojekt Ganztagsschule bewerben wollen. Eine Grundschulklasse soll dann nach dem neuen Konzept geführt werden - und wir könnten das erste Projekt im ganzen Landkreis bekommen. Und wir wollen zusammen mit dem Seniorenbeirat unseren Senioren-Treff weiter entwickeln. Das Ziel muss sein, dass die Menschen auch im Alter hier gut wohnen können.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Ich sehe da keine Schwierigkeiten. bei meiner Wahlwerbung rede ich über mich und die Ziele meiner Wählergruppe, nicht über andere. Die persönliche Auseinandersetzung mit einem Gegenkandidaten habe ich immer vermieden. Mit meinen früheren Mitbewerbern bin ich heute Gut-Freund, dabei hatten die es schwerer als ich. Denn: verlieren ist immer schwerer als gewinnen.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger in Weidhausen zur Wahl gehen?
Die Wahlbeteiligung hängt ganz entschieden von den Alternativen ab, die die Wählergruppen anbieten. Die meisten Aufgaben sind gegeben, das Geld ist nur einmal da - da gibt es also keine großen Unterschiede. Spannend wird die Wahl durch die Personen, die sich zur Wahl stellen. Je größer der Kontrast und je bunter die Mischung, desto mehr Leute gehen wählen.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Er muss in der Sache schon hart sein, damit die Unterschiede deutlich dargestellt werden. Aber der andere darf niemals verteufelt oder persönlich diffarmiert werden.