15.03.2007
LAUTERTAL ? Klaus Forkel (66) ist seit 1984 Bürgermeister in Lautertal. Forkel ist gelernter Industriekaufmann und seit 1978 politisch für die überparteiliche Wählergemeinschaft (ÜPW) aktiv. Von 1978 bis 1984 war er 2. Bürgermeister. Forkel tritt nach 24 Jahren im Amt im kommenden Jahr nicht mehr zur Wahl an. In Lautertal wird im März 2008 ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Bislang sind noch keine Kandidaten nominiert.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Lautertal bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
In den vergangenen vier Jahren hatten wir wenig Möglichkeiten, etwas zu investieren. Nun stehen im Haushalt zwischen 300 000 und 400 000 Euro bereit. Wir werden das überwiegend in den Straßenbau investieren, zum Beispiel zwischen Unterlauter und Rottenbach. Dann steht der Kindergarten an. Er soll noch in diesem Jahr verschönert werden. Außerdem sind wir eine Gemeinde mit vielen Brücken, die auch saniert werden möchten. Dann geben wir noch Geld für eine neue Straßenbeleuchtung und für die stetige Sanierung unseres Kanalnetzes aus.
Für die Kanalisation in Tremersdorf haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Die Unterlagen liegen beim Wasserwirtschaftsamt in Kronach und wir warten auf den Zuwendungsbescheid. Nachdem wir seit 40 Jahren Probleme mit Hochwasser haben, wollen wir in diesem Jahr die Planung für den Durchstich der Lauterüberleitung in den Goldbergsee anschieben. Dann werden bei Hochwasser nur noch vier Kubikmeter in der Sekunde in die Lauter fließen, der Rest wird in den Goldbergsee umgeleitet.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Ein Bürgermeister sollte eine geordnete Ausbildung haben und eine ehrliche wie sachliche Politik für die Gemeinde betreiben. Der Bürger soll sehen, dass der Bürgermeister präsent ist. Im Wahlkampf muss man sich halt was einfallen lassen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Plakate und kleinen Geschenke zahle ich aus meiner privaten Kasse, nicht aus dem Gemeindesäckel. Als ausscheidender Bürgermeister will ich mich neutral und wertfrei gegenüber meinen potenziellen Nachfolgern verhalten.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt ging bei der Bürgermeisterwahl nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Zwölf Monate sind dafür zuwenig Zeit. Das muss alles vorher schon laufen. Das bedeutet eine ehrliche und sachliche Politik und vernünftige Gemeindeberichte in den Bürgerversammlungen. Die Bürger müssen merken, dass der Bürgermeister sich um ihre Belange kümmert. Und: Man muss die Wahrheit sagen, auch wenn sie weh tut.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Niemals persönliche Angriffe an den Gegenkandidaten, die Sachlichkeit geht vor. Jeder sollte mit seinem Programm zeigen, dass er der richtige Kandidat ist. Dafür muss er überzeugend wirken.