21.03.2007
EBERSDORF/C. - Bernd Reisenweber (43) ist seit 2002 Bürgermeister in Ebersdorf. Der gelernte Finanzbeamte war von 1994 bis 2002 im Steueramt der Stadt Rödental beschäftigt. Seit 1996 sitzt er für die Bürgergemeinschaft im Gemeinderat. Reisenweber möchte in zwölf Monaten erneut gewählt werden.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Wir müssen in diesem Jahr noch einiges investieren. Die Renovierung der Kläranlage ist in vollem Gange und soll fertig gestellt werden. Außerdem wollen wir das Gewerbegebiet an der A 73/B 303 sowie das Neubaugebiet Weinberg erschließen. Der Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Großgarnstadt soll erfolgen und der Rathausplatz fertig werden. Außerdem wollen wir das Lehrschwimmbecken der Schule sanieren. Bei den Straßen geht es unter anderem an den Ausbau der Bergstraße, einer unserer schlechtesten Straßen.
Das städtebauliche Entwicklungskonzept für den Stadtumbau West sollte in diesem Jahr fertig gestellt werden und unsere Unterstützung für die Jugendprojekte Xenos, AUA und das Integrationsprojekt ?Füreinander ? Miteinander? soll weitergeführt werden. Alles in allem wird die Gemeinde bis zur Wahl noch rund vier Millionen Euro investieren, wie in den letzten fünf Jahren ohne Neuverschuldung.
Wie versuchen Sie, Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Das wird, besonders in der Schlussphase, nicht einfach sein, da ich mich ja als amtierender Bürgermeister wieder zur Wahl stellen werde. Ich versuche es möglichst zu trennen und strebe an, eine reine Wahlwerbung zu betreiben.
Außerdem haben wir im Gemeinderat derzeit keine harten Auseinandersetzungen, da ich versuche, immer alle Fraktionen in die Entscheidungen einzubinden und weil die Zusammenarbeit auch gute Früchte trägt. Ich möchte im Wahlkampf nicht zuviel Zeit verlieren, die Rathausarbeit ist mir wichtiger. Ich arbeite lieber für Ebersdorf, als für den Wahlkampf.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Wählen ist nicht nur unser Recht, es ist auch unsere Pflicht. Ich werde bei den Vereinsveranstaltungen, wie Hauptversammlungen und Weihnachtsfeiern, appellieren, wählen zu gehen. Außerdem werden Info-Veranstaltungen organisiert.
Demokratie ist nicht in allen Ländern selbstverständlich, deshalb sollten unsere Bürger ihre Rechte wahrnehmen.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Er muss sachlich bleiben. Es sollten nicht die persönlichen Schwächen des Mitbewerbers in den Vordergrund gestellt werden, sondern die eigenen Stärken. Es dürfen nicht diejenigen im Vorfeld demotiviert werden, die sich bereit erklären, in der Gemeinde mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen.