20. September 2007
DÖRFLES-ESBACH - Christina Otto arbeitet seit 1993 für den Bürgermeister der Gemeinde Dörfles-Esbach. Bis 2005 war das Altbürgermeister Hans Lotter, seit zwei Jahren ist es Udo Döhler.
Trinkt Bürgermeister Udo Döhler seinen Kaffee eigentlich schwarz oder mit Zucker und Milch?
Wenn überhaupt, dann mit Milch und einem Stück Zucker. Er ist eigentlich kein richtiger Kaffeetrinker. Früher als er noch Geschäftsleiter der Gemeinde war, ja, aber jetzt trinkt er nicht mehr so häufig.
Wenn der Bürgermeister morgens ins Büro kommt: Woran erkennen Sie, dass er gute Laune hat?
Er kommt rein, grinst, sagt "Guten Morgen" und geht in sein Zimmer. - Er lächelt eigentlich immer, wenn er reinkommt.
In einem halben Jahr sind wieder Kommunalwahlen, der Gemeinderat wird neu gewählt, der Bürgermeister nicht. Ist er da trotzdem nervöser als sonst?
Nachdem er selbst nicht gewählt wird. . . - Ich merke ihm rein gar nichts an.
In den Vorzimmern der Bürgermeister sitzen meistens Frauen, die Bürgermeistersessel sind im ganzen Coburger Land mit Männern besetzt. Was meinen Sie, haben Frauen kein Interesse an einem solchen Amt?
Bei uns im Landkreis gibt es keine Bürgermeisterinnen, in anderen Kreisen ist das anders, da gibt es sehr wohl Frauen. Warum es bei uns keine Frauen auf Bürgermeistersesseln gibt? Das ist einfach ein sehr verantwortungsvoller Posten, man muss sich um vieles kümmern. Hier in Dörfles-Esbachkommt der Bürgermeister ja aus der Verwaltung. Bei Herrn Lotter war das so und bei Herrn Döhler auch. Und die Geschäftsleiter sind wohl häufiger Männer. Aber mit einer Frau als Bürgermeisterin könnte ich es mir auch gut vorstellen.
An Ihnen kommt niemand vorbei, wenn er zum Bürgermeister will. Verraten Sie uns Ihre beste Ausrede, warum es gerade eben nicht möglich ist, den Bürgermeister zu sprechen?
Egal wer dasteht oder wer am Telefon ist, jeder bekommt einen Termin beim Bürgermeister. Wenn ich eine Ausrede bräuchte, dann eben "Er hat eine Besprechung" oder "Er ist zu einem Ortstermin". Ich kann mich aber an keinen Fall erinnern.
Sie erleben hier jeden Tag eine ganze Menge. Was werden Sie Ihren Enkeln noch erzählen?
Spontan fallen mir die 850-Jahr-Feier ein und der Bürgermeisterwechsel 2005. Aber etwas wo wir so richtig gelacht haben? - Keine Ahnung. Wir lachen sowieso recht viel.
Mal ganz ehrlich: Denkt der Bürgermeister an Ihren Geburtstag?
Ja (strahlt), das macht er. Es wäre doch schlimm, wenn nicht. Aber er denkt auch an alle anderen. Der Kalender in seinem Computer ist da eine kleine Hilfestellung (lacht).
INTERVIEW: TIM BIRKNER