Lache, denn morgen bist du tot
Eine Geschichte vom Überleben
Leo Klüger wurde 1921 geboren. Als Jude. Mitte der 30er Jahre ahnte seine Familie die bevorstehende Verfolgung und riet Leo zu fliehen. Leo gehorchte, und eine regelrechte Odyssee begann, die durch zahlreiche verschiedene Länder und noch mehr Internierungslager führte und schließlich in Auschwitz endete. Leo Klüger überlebte und erzählt seine Geschichte. Eine beklemmende Geschichte: Denn der junge Leo sah Mitgefangene sterben, erkrankte zweimal an Lungenentzündung und arbeitete zwölf Stunden täglich im Bergwerk. Nur jeder dritte Sonntag war frei. Eine kuriose Geschichte: Denn Leo gehörte zu einer Lager-Theatergruppe, die jeden Sonntag vor Mitgefangenen und der SS provisorische Operetten und Sketche aufführte. Ohne Originaltexte und -noten. Passagen, die niemand auswendig konnte, wurden improvisiert und umgedichtet. Mnachmal gab es eine Extraportion Suppe für die Interpreten. Manchmal mußten sie aber auch gleich nach der Vorstellung zur Zwölf-Stunden-Nachtschicht in den Stollen einfahren. Eine Geschichte vom Überleben: Leo Klüger erinnert sich sehr wohl an und beschreibt die Grausamkeit des Lebens im Konzentrationslager, die Gleichgültigkeit der Gefangenen. Aber er erinnert sich auch an lustige Situationen und die Versuche, kleine Annehmlichkeiten zu genießen. Klüger beschreibt die menschliche Seite: Nicht jeder Häftling war gut und nicht jeder Wachmann böse. Auch er selbst war einmal die personifizierte Kameradschaft und ein andermal Egoist. Das Motto ,,Wer lacht, gewinnt - wer weint, wird nur bedauert", half ihm zu überleben. Leo Krüger erzählt seine persönliche Geschichte und macht damit ein Stück grausamer Geschichte und vor allem die unfaßbare Möglichkeit, dieses Grauen zu überleben, begreiflich.
Leo Klüger: Lache, denn morgen bist du tot. Eine Geschichte vom Überleben (362 Seiten). Piper Verlag München/ Zürich 1998.