Ein Riss im Himmel
Ein Riss im Himmel
Die Autorin Jeannie Brewer weiß, worüber sie schreibt. Sie ist Ärztin. Ihr Thema ist Aids bzw. das, was Aids aus Menschen, die betroffen sind, macht. Und aus deren Gefühlen. Aus denen, die infiziert sind und aus denen, die diejenigen lieben, die infiziert sind und weiterleben müssen. Ihr Thema ist eine Liebe, die Aids beendet. Ihr Thema ist der Keil, den der Tod zwischen Liebende treibt. Der bevorstehende und der eingetretene. Verlassen müsen und verlassen werden. Ihr Thema ist ,,Ein Riss im Himmel". Es spricht vieles gegen die Beziehung von Alex und Eric. Schon lange bevor die beiden erfahren, dass Eric krank ist. Alex hat einen Freund, der sie heiraten will, ihr jede erdenkliche materielle Sicherheit bieten kann und eigentlich ein feiner Kerl ist. Alex, die Künstlerin, kann malen, ohne dass Geld Verdienen im Vordergrund stehen muss. Trotzdem verliebt sie sich in den Medizinstudenten Eric, der ihr eines Tages Modell steht. Glückliche Zeiten brechen für Alex und Eric an. Bis die tödliche Diagnose den siebten Himmel zereißt. Wochen zwischen Leben und Tod beginnen. Krankenhaus-Aufenthalte und Prozesse gegen den Ausschluss Erics vom Medizinstudium. Konflikte mit Erics Vater, der seinen Sohn zu sich holen will und Besuche bei einer Selbsthilfegruppe. Alex und Eric versuchen, das Unvermeidliche zu akzeptieren. ,,Ich fürchte mich nicht vor dem Sterben, sondern davor, von dir getrennt zu sein", sagt Eric. ,,Ich bin diejenige, die dich gehen lassen muss", weiß Alex. Jeannie Brewer schrieb eine der glaubwürdigsten, hinreißendsten, traurigsten und schönsten Liebesgeschichten der vergangenen Jahre. Ein herzzerreißender Druck auf die Tränendrüse. Aber Kitsch ist nicht in Sicht.
Jeannie Brewer: Ein Riss im Himmel (327 Seiten). Knaur Nr. 61084. Droemersche Verlagsanstalt 1999, 14,90 Mark.