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Die Frau mit den Regenhänden

Eine Reise durch die Zeit

 

Was das Paris des Jahres 1867 und das Paris des Jahres 1992 verbindet? Wolfram Fleischhauers Roman ,,Die Frau mit den Regenhänden". Das Thema sind Vertuschungen, Lügen und Tabus gestern wie heute. Fleischhauer erzählt zwei Geschichten in einer. Sie scheinen völlig verschieden, sie enden unterschiedlich, sie spielen in unterschiedlichen Zeiten und Milieus. Aber sie haben beide die Wahrheit zum Thema, und was man aus ihr machen kann, wenn man nur mächtig genug ist. Die Wahrheit und die Opfer, die derartige Vertuschungen ausbaden müssen. 1867 wird die Leiche eines Babys in der Seine gefunden. Die Mutter lebt in ärmlichen Verhältnissen und wird des Mordes beschuldigt. Ungereimtheiten und Beweise werden ignoriert, die Wahrheit wird solange verbogen, bis sie ins Konzept passt. 1992 verliebt sich ein Architekturstudent in der Bibliothek in eine Frau am Nebentisch. Er beschäftigt sich mit Architekturgeschichte und landet im Jahr 1867. Auf ihrem Tisch sieht er Unterlagen über einen nicht aufgeklärten Kindsmord aus dem Jahr 1867 liegen. Was verbindet die beiden Geschichten? Was verbindet die beiden jungen Menschen, die 1992 zu diesen ,,alten Kamellen" recherchieren? Unschuldige geraten in die Intrigen der Mächtigen, wissen gar nicht, wie ihnen geschieht, und können sich nicht wehren. 1992 genauso wenig wie 1867. Fleischhauer erzählt eine erschreckend aktuelle Parabel, wie nebenbei eine himmlische Liebesgeschichte und informiert über die Politik und das Paris zur Zeit der Weltausstellung. Zwei Geschichten, ein Thema; zwei Epochen, ein Ort: eine gewagte Idee des Autors. Meisterhaft umgesetzt, großartig erzählt, sowohl schonungslos als auch melancholisch und feinfühlig zu einem Ganzen zusammengefügt lässt ,,Die Frau mit den Regenhänden" den Leser lange nicht los.

 

Wolfram Fleischhauer: Die Frau mit den Regenhänden (391 Seiten). Schneekluth Verlag München 1999. ISBN 3-7951-1723-2.