17. Januar 2011
Die Kinder gehen ab kommendem Jahr nicht mehr in die Hauptschule. Sie gehen in die Mittelschule. Jawohl. Dafür haben am Montag im Kultur- und Schulsenat die Stadträte ihre Hände gehoben. Für die Eltern klingt das gut, schließlich hatte die Hauptschule ihr Image ramponiert. Doch was nutzt das den Schülern? Werden sie besser gefördert? Haben sie größere Chancen auf dem Ausbildungsmarkt? Lernen sie mehr, besser oder leichter? Die Schulhäuser bleiben die gleichen. Die Lehrer bleiben die gleichen. Die Lehrmittel bleiben die gleichen. Die Lehrpläne bleiben die gleichen. Nur der Name ändert sich. Wo soll da für die Schüler der Vorteil liegen? Wer heute an der Hauptschule die Mittlere Reife machen will, hat den M-Zug. Gibt es den nicht, gehen die Kinder an die Nachbarschule. Wer noch mehr Praxisnähe in einer eCn-Klasse braucht, schaut zunächst an seiner Schule und fährt sonst in die nächste – Lösungen auf dem kleinen Dienstweg, die heute schon funktionieren. So wenig Fahrten wie möglich, so viele wie nötig. Jetzt gibt es zwei Mittelschulverbände. Jetzt wird mit System gefahren – und mehr verwaltet. Für Busfahrer und Verwaltungsfreunde sind das glänzende Aussichten. Dass damit die Aussichten für die Kinder besser werden, danach sieht es nicht aus.
Tim Birkner