24. Januar 2008
Coburg - Michael Busch, Kandidat der SPD für die Landratswahl am 2. März, hat am 24. Januar in einer Pressekonferenz seine Sicht zu den Wahlprüfsteinen der IHK zu Coburg vorgestellt.
Auf insgesamt 19 Seiten hat er die elf Fragen zu den Komplexen Bevölkerung, Arbeit, Infrastruktur und Kooperation und Rahmenbedingungen beantwortet.
Busch betonte, dass er gemeinsam mit allen Gruppierungen die Aufgaben der Region angehen möchte - und, dass die SPD, aber auch die anderen Parteien, dies in der Vergangenheit bereits erfolgreich gemacht hätten. Bei einer Fragestellung wie beispielsweise "In der Vergangenheit gab es keine systematische, regelmäßige Abstimmung zwischen Politik und Wirtschaftsentwicklung wie anderswo. Woran lag dies Ihrer Meinung nach?" wundert sich der SPD-Kandidat Busch. Denn bis zur Wahl des heutigen IHK-Präsidenten Michael Stoschek habe es eben diese Abstimmungsgespräche zwischen Landrat, IHK und den Bürgermeistern regelmäßig gegeben. "Hierzu sollten wir wieder zurückfinden. Ich bin jederzeit dazu bereit", sagte Busch.
Er möchte mit allen Kräften der Region zusammenarbeiten. "Dabei ist die Wirtschaft wichtig, aber bei weitem nicht der einzige Partner", so Busch. Ebenso müsse das Soziale bedacht sein. Zu einem Dialog und Miteinander gehöre es, beispielsweise die IHK und Bürgerinitiativen zu hören, und sich nicht nur um die Interessen der einen oder der anderen zu kümmern. Den Wunsch der IHK, den Haushaltsplan des Landkreises vor der Beratung der Gremien zu bekommen, müsse er ablehnen. "Auch die Caritas oder die Feuerwehr bekommt ihn nicht vorher. Das ist nicht üblich und nicht möglich", sagte Busch.
Was ihm aufstößt ist, dass viele der Fragen einseitig seien. So gebe es in einer Studie der Initiative neue Marktwirtschaft ein Ergebnis, in dem Coburg zu den Schlusslichten gehöre, aber viele Ergebnisse, die im Mittelfeld lägen. Im "Prüfstein" beziehe sich die IHK lediglich auf den schlechtesten Wert (Anteil der beschäftigten mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss). "Wir müssen sehen, wo wir herkommen. Unsere Tradition kommt aus der Industrie, nicht aus der Dienstleistung", so Busch. Dafür habe der Landkreis beispielsweise eine überdurchschnittliche Beschäftigungsquote der 55- bis 65-Jährigen. Coburg liege dort bundesweit im oberen Viertel.
Busch betonte, dass es mit dem Ausschuss für Landkreisentwicklung bereits ein Gremium gebe, in dem alle Fraktionen zukunftsfähige Modelle entwickelten. Das Kompetenzcluster "50 plus" sei 2005 von der IHK nicht unterstützt worden. "Wenn die IHK das irgendwann anders sieht, können wir es immer noch machen", kündigte Busch an. Ohne die IHK kommt das Cluster nicht in die Förderung hinein. Busch lobt, dort wo er es für richtig hält. Er lobt Rödentals Bürgermeister Gerhard Preß ebenso wie den Ebersdorfer Bürgermeister Bernd Reisenweber, wenn ihm Projekte gefallen. Und er lobt die IHK: "Die Qualifizierungsoffensive der IHK ist eine tolle Sache." Kooperation und eine sachliche Zusammenarbeit, die themenbezogen ist, scheinen ihm ein Herzensanliegen zu sein. Als gelungenes Beispiel nennt er auch die Neustadter Initiative "connect", in der der Landkreis Gesellschafter ist. "Dort haben wir 100 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen und 1000 Arbeitsplätze vermittelt", so Busch. tab