4. April 2008
Coburg – Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg hat ihren Jahresabschluss vorgelegt. Bei einer Bilanzsumme von fast 50 Millionen Euro machte die Gesellschaft einen Gewinn von 35 000 Euro. Das ist eine Umsatzrendite von weniger als 0,1 Prozent. Am Aktienmarkt wäre das der sichere Absturz des Börsenkurses. Die Bewohner von fast 1400 Wohnungen im Landkreis jedoch haben etwas davon. Zum Beispiel bezahlbaren Wohnraum. Und das allein dadurch, dass kein Investor eine utopische Rendite erwartet. Das ist auch gut für den ganzen Landkreis, denn die Wohnungsbaugesellschaft nimmt sich oft auch Gebäuden an, die sonst niemand entwickeln würde. Die Renovierung ist häufig aufwändig und teuer – und trotzdem bleiben der Gesellschaft schwarze Zahlen, den Mietern mit durchschnittlich 4,20 Euro pro Quadratmetern erträgliche Mieten. So kann man auch verantwortungsvoll mit Besitz zum Wohle aller umgehen. Das sollte jedem ein Vorbild sein, wenn daran gedacht wird, kommunales Eigentum zu privatisieren. Seien es heute Stadtwerke, Kliniken oder Bäder, morgen Straßen oder Schulen. . . Mit einem guten Konzept ist vieles machbar.
Tim Birkner