27. Juni 2008
Coburg – Der Kreistag trifft sich zu seiner zweiten Sitzung und gibt Geld aus für den Straßenbau. Soviel wie noch nie, zumindest wenn es nach den Mehrkosten geht, die die Kreisstraßen 3, 11 und 13alt verursachen. Über 500 000 Euro braucht der Kreis mehr an Eigenmitteln als ursprünglich geplant. Alle drei Projekte werden einstimmig verabschiedet.
Roßfeld
Die CO3 zwischen Roßfeld und der Staatsstraße 2205 wird ausgebaut und ein Geh- und Radweg neu angelegt. Bislang waren ohne den Radweg 715 000 Euro geplant. Nun kommen der Radweg, eine Untergrundverbesserung, Leitungsverlegungen und Entsorgungskosten hinzu. Macht zusammen 1 270 000 Euro. Nach Abzug aller Fördermittel müssen davon 550 000 Euro aus dem Kreishaushalt kommen. Geplant waren 295 000 Euro. Die Mehrkosten: 255 000 Euro. In diesem Jahr wird geplant, im kommenden soll gebaut werden.
Sonnefeld
Die CO11 zwischen Sonnefeld und Neuensorg bekommt einen komplett neuen Oberbau, statt bisher nur eine Oberbauverstärkung. Die Dammschüttung und die Frostschutzschicht müssen ausgetauscht werden, da sie nicht mehr tragfähig bzw. regelkonform seien. Die ursprünglich geplanten Kosten von 375 000 Euro steigen auf 700 000 Euro. Die Zuschüsse steigen dadurch von 215 000 Euro auf 390 000 Euro. Aus dem Kreishaushalt müssen statt wie geplant 160 000 Euro nun 310 000 Euro fließen. Macht Mehrkosten von 150 000 Euro. Der Bau soll frühestens im September beginnen, wenn der letzte Autobahnabschnitt von Ebersdorf nach Lichtenfels für den Verkehr freigegeben ist.
Ebersdorf
Die CO13alt von der Bundesstraße 303 bis zur Querstraße, sowie die Querstraße selbst sollen ausgebaut und erneuert werden. Von der Bundesstraße bis zur Tankstelle wird die Straße voll ausgebaut, danach die bestehende Asphaltdecke abgefräst und erneuert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 158 000 Euro, eine Bezuschussung ist nicht möglich. Also muss die gesamte Summe außerplanmäßig aus dem Haushalt kommen. Die Gelder sollen von der Ortsumfahrung Ebersdorf, der CO13neu, abgezweigt werden, da sich die Genehmigung und damit der Bau weiter verzögert. Die CO13alt soll bis zur Eröffnung des neuen Autobahnabschnittes am 5. September fertig sein.
Straßenplan
Sowohl Frank Rebhan (SPD) als auch Rainer Mattern (CSU) regen an, die Straßenbauprojekte künftig besser zu organisieren. Wie hoch sind Bedeutung, Kosten, Verkehrsdichte? Mehr noch: Gibt es einen übergeordneten Plan, dem die Entwicklung des Straßen- und Radwegenetzes im Landkreis folgen sollte? Zuständig ist der Bauausschuss und damit die Kreisräte selbst. Das Thema soll behandelt werden.
Nebengebäude
Das Landratsamt bekommt ein Nebengebäude mit unterirdischem Blockheizkraftwerk. Die beiden separat gedachten und geplanten Gebäude sollen zusammengeführt werden. Die neue Heizungs- und Lüftungsanlage kommt damit auf die veranschlagten 440 000 Euro. Zusätzlich werden 105 000 Euro für die Hausmeisterwerkstatt und Garagenanlage früher benötigt als geplant, da der Rohbau bereits zusammen mit dem Biomasseheizkraftwerk entstehen soll. Die Variante wird einstimmig beschlossen.
Tourismus
Geradezu bescheiden wirken die 12 000 Euro, die Wirtschaftsförderer Martin Schmitz gerne zusätzlich für die touristischen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Stadt Coburg ausgeben möchte. Ab 2009 wendet der Kreis künftig 75 000 Euro für solche Projekte auf, anstatt bisher 63 000 Euro. Nach den Berechnungen von Schmitz bringt der Tourismus dem Landkreis im Jahr einen Umsatz von über 300 Millionen Euro, von denen rund die Hälfte an Einkommen bei der Bevölkerung bleibt. „Davon leben 8000 Menschen und deren Familien“, so Schmitz. Die Erhöhung wird einstimmig beschlossen.
Flugplatz
Der Landkreis verlängert seine Mitgliedschaft in der Arge Verkehrslandeplatz bis zum Jahresende. Damit bekäme, so Landrat Michael Busch (SPD), der Landkreis weiter die Informationen aus erster Hand. Sechs Räte stimmen gegen die Verlängerung, neben den vier Grünen die SPD-Räte Sabine Marr und Josef Brunner. Die Anregung von Gerhard Preß (CSU), alle Fraktionsvorsitzenden als Zuhörer bei den Sitzungen zuzulassen, wird verworfen. Jeder betroffene Bürgermeister könne, wie beispielsweise Gerold Strobel (FW) aus Bad Rodach als „möglicher Einflugschneisenbesitzer“, seinen Wunsch zuzuhören direkt an die Arge richten.
Tim Birkner