8. April 2008
Neustadt – Birgit Zschach ist eine der Neustadterinnen, auf die der Stadtrat hofft. Am Montag beschlossen die Räte einstimmig, dass es ein „Integriertes Stadtentwicklungskonzept mit Bürgerbeteiligung“ geben soll. Zschach hat aus ihrem praktischen Leben mit zwei kleinen Kindern in der Stadt gleich ein paar Vorschläge. „Wir bräuchten mehr Spielgeräte in der Innenstadt – und sie müssten auch gepflegt werden“, sagt sie. Aber sie betont auch, was in Neustadt bereits gut funktioniert: Genügend Kindergartenplätze, ein toller Freizeitpark.
So ähnlich stellt sich Dr. Hans-Peter Dürsch vom Planungsbüro die ersten Schritte des Entwicklungskonzeptes vor. In einem Jahr soll eine öffentliche Präsentation zeigen, welche Ziele sich Stadtrat und Bürger in Neustadt gesteckt haben und wie sie verwirklicht werden können. Die Grundlage dafür ist eine Bestandsaufnahme. Was haben wir? Wo gibt es Mängel? Wie sehen die Möglichkeiten aus?
Birgit Zschach fällt da sofort die Bratwurstbude auf dem Marktplatz ein. Die gibt es und sie ist im momentanen Zustand ein Mangel. „Nachmittags ist hier auf dem Marktplatz Totentanz“, sagt sie.
Bis die Bürger sich einbringen können, bedarf es einer gewissen Struktur, denn das Konzept muss später als Beleg für Fördergelder herhalten können. Deshalb wird zunächst (24. April) eine Lenkungsgruppe aus Politik und Verwaltung gegründet. Diesen Rahmen bespricht und segnet dann der Bausenat im Mai ab. Dann wird es am 5. Juni das erste Stadtforum geben, um die Bürger zu informieren und zu beteiligen.
Das sei, so Dürsch, die Möglichkeit für alle Bürger sich die Ideen und Planungen selbst anzusehen und eigene Aspekte einzubringen. Dort werden dann auch für diejenigen, die sich aktiv einbringen möchten sogenannte Bürgerworkshops (im Oktober) eingeteilt. Dort können Interessierte dann an ganz konkreten Themen arbeiten, sei es der Einzelhandel, Projekte und Plätze für Jugendliche, die Bedürfnisse älterer Menschen, das Stadtbild . . .
Die Lenkungsgruppe wird dann die Ergebnisse zu einem Konzept verbinden und mit der Billigung des Stadtrates ein zweites Stadtforum im November einberufen. Dort können sich die Bürger ein Bild von der Entwicklung machen. Auch werden bereits Zielvorschläge und konkrete Maßnahmen vorgestellt.
Nach den Weihnachtsferien wird der Bausenat das Konzept billigen und in einem dritten Stadtforum im März 2009 soll dann das fertige Konzept den Neustadtern präsentiert werden. „Die Beteiligung der Bürger wird sich lohnen“, wirbt Dürsch. „Es kommen immer eine Menge hochqualifizierter Vorschläge zusammen.“
Der Stadtrat steht geschlossen hinter dem Konzept. Die einzige Nachfrage „Wann geht es endlich los?“ zeigt das.
Das Konzept soll die Wünsche und Bedürfnisse an eine lebenswerte Stadt für alle Bevölkerungsteile zusammenführen.
Birgit Zschach, die sich bereits im Elternbeirat des Kindergartens engagiert, fällt dazu sofort ein Beispiel ein. „Niedrige Bordsteinkanten sind doch gut für Kinderwägen und Leute mit Rollator. Wir müssen etwas für die Jungen und die Alten tun.“
Tim Birkner