30. Oktober 2010
Neustadt – Beratung, Bildung, Begegnung: Das sind die Säulen des Familienzentrums. Deren Leiterin, Ines Förster, gab den Stadträten am Montag einen Blick auf ihre Arbeit. Zu den sieben bestehenden Anbietern von Beratung, sollen weitere drei hinzukommen. „Momentan laufen Gespräche im Bereich Schuldnerberatung, frühe Hilfe und allgemeine soziale Beratung“, so Förster. Ein Vorzeigeprojekt sind auch die Integrationsbemühungen, beispielsweise mit zweisprachigen Mutter-Kind-Gruppen. „Leider waren das in der Vergangenheit nur türkische Mütter. Erst jetzt entwickeln sich langsam Verbindungen zu Neustadter Strickgruppen“, so Förster. Für das Projekt gab es den Integrationspreis der Bayerischen Staatsregierung. Die größte Zahl an Kindern erreicht das Familienzentrum mit seinem Ferienprogramm, das eine Betreuung von 8 bis 17 Uhr an jedem Ferientag (außer Weihnachten) bietet. Die Anmeldung ist außergewöhnlich einfach und flexibel. Fast 1300 Teilnehmer aus 143 Familien nutzten das Angebot. „Die Nachfrage zeigt uns, dass wir damit richtig liegen. Viele andere Kommunen sind da noch sehr weit weg davon“, lobte Oberbürgermeister Frank Rebhan die Arbeit. Er musste aber auch Buße leisten, so hatte er am Stadtrat vorbei dem Familienzentrum eine Verwaltungsstelle, befristet bis Jahresende, ermöglicht. „Das darf nicht passieren und soll so nicht mehr vorkommen“, entschuldigte sich Rebhan insbesondere in Richtung der CSU-Fraktion, der das Familienzentrum stets zu teuer ist. Die Stelle umfasst zehn Wochenstunden, von denen fünf im Rathaus eingespart wurden und fünf zusätzlich bezahlt werden. Die Leiterin Ines Förster hoffte öffentlich: „Ich gehe davon aus, dass die Stelle auch nächstes Jahr erhalten bleibt.“ Für Rebhan ist das eine politische Entscheidung, und die muss der Stadtrat fällen.
Tim Birkner